Casual Gamer*in
Jedes Kind ist anders. Daher ist es wichtig, auch die Mediennutzung des Kindes individuell anzuschauen und es zu verstehen. Casual Gamer*innen spielen meistens gemeinsam mit Freund*innen und verfolgen damit auch die Spiele-Trends, die gerade aufkommen. Sie spielen vor allem deswegen, weil es ihnen Spaß macht und nicht, weil sie große Erfolge mit dem Spielen erzielen möchten.
Bedürfnisse und Gefahren
Um dein Kind und seine Mediennutzung besser zu verstehen, haben wir, dein Team von GAMESHIFT NRW, für dich eine interaktive Grafik vorbereitet.
Diese Grafik zeigt fünf wichtige Bedürfnisse von Menschen. Diese werden hier auf Games bezogen. Jedes Bedürfnis wird durch das Spielen auf verschiedene Weise erfüllt. Gleichzeitig gibt es auch Gefahren, die beim (zu viel) Spielen auftreten können. Außerdem gibt es Unterschiede, je nachdem, wie dein Kind Medien nutzt. Man kann die Grafik also wie eine Art Skala verstehen.
Klicke auf die Kästen, um mehr über die jeweiligen Bedürfnisse und Gefahren zu erfahren.
Unten findest du Material, weiterführende Informationen und Hilfsangebote, die wir für dich bereitgestellt haben.
Selbstverwirklichung
- Spaß beim Spielen
- Zeitvertreib
- Vernachlässigung des Lebens durch zeitlichen Fokus aufs Spiel
Wertschätzung
- Bestätigung (durch das Spielen und durch Freund*innen)
- Zugehörigkeit zur Freundesgruppe
- Abhängigkeit nach Anerkennung und Belohnung
- Vernachlässigen anderer Hobbys
Zugehörigkeit
- Dazugehören
- Freund*innen treffen
- Anschluss und Gleichgesinnte finden
- Wissen über Trends (z.B. aktuelle Games)
- Positive Vorbilder (z.B. eSportler*in, Streamer*in, Coach)
- Toxisches, übergriffiges und unfaires Verhalten: Rassismus, Queerfeindlichkeit, Hate Speech, Cybermobbing, Sexismus, sexualisierte Gewalt, Cybergrooming (gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet)
- FOMO – Fear Of Missing Out (Angst etwas zu verpassen)
- Hoher Anpassungsdruck, da Angst vor Ausgrenzung
Sicherheit
- Accountsicherheit: Sicherheit vor Verlust von Spielstand, gekauften Skins, Identitätsdiebstahl
- Sicherer Account: Passwörter, Datenschutzeinstellungen, Privatsphäreeinstellungen
- Angemessene Einschätzung der USK bezüglich gesetzlicher Alterskennzeichen
- Einschätzung und Abwägung der Spielauswahl durch Eltern oder Bezugspersonen
- Reflektierte Selbsteinschätzung bei der Spielauswahl
- Kontrolle über Ausgaben und Bewusstsein für Geld, In-Game-Währung (Währung im Spiel) und In-Game-Käufe (kostenpflichtige zusätzliche Inhalte oder Funktionen)
- Schutz vor Fremden mit falschen Absichten
- Schutz vor unangemessenen Inhalten
- Gefährdeter/gehackter Account und gefährdete Privatsphäre
- Schlechte Erfahrungen im Spiel durch unpassende gesetzliche Alterskennzeichen, Einschätzung von Eltern, Bezugspersonen oder Selbsteinschätzung
- Unkontrollierte Ausgaben, finanzielle Probleme oder Verlust von Geld (z.B. bei glücksspielähnlichen Elementen)
- Anfälligkeit für manipulierende und süchtig machende Elemente im Spiel (z.B. Ästhetische Manipulation, soziale Verpflichtungen)
Gesundheit
- Gesundes Gaming: ergonomische Ausstattung, gesunde Körperhaltung, Abstand zum Bildschirm
- Körperliche Gesundheit: Bewegung, Pausen, bildschirmfreie Zeit, gesundes Körperbild
- Frische Luft
- Gesunde Ernährung
- Schlaf
- Vernachlässigung körperlicher Bedürfnisse (z.B. Essen und Trinken)
- Gefährdung körperlicher Gesundheit: schlechte Haltung, keine ergonomische Ausstattung, keine Pausen, viel Bildschirmzeit, kein oder schlechter Schlaf, negatives Körperbild, geringe Aufmerksamkeitsspanne
Quellen und Informationen zum Modell
Das Modell ist von der Maslowschen Bedürfnishierarchie inspiriert und basiert unter anderem auf dem Gefährdungsatlas der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Im Gegensatz zur Maslowschen Bedürfnishierarchie, bei der alle Bedürfnisse aufeinander aufbauen müssen, haben wir, das Team von GAMESHIFT NRW, eine andere Darstellungsweise gewählt. Diese macht deutlich, dass Bedürfnisse auch unabhängig voneinander erfüllen werden können. Zudem haben wir das ursprüngliche Modell auf Mediennutzung bezogen und so erweitert, dass sowohl wichtige Bedürfnisse als auch Gefahren, die bei der Mediennutzung aufkommen können, betrachtet werden. Das Modell ist von der Maslowschen Bedürfnishierarchie inspiriert und basiert unter anderem auf dem Gefährdungsatlas der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Im Gegensatz zur Maslowschen Bedürfnishierarchie, bei der alle Bedürfnisse aufeinander aufbauen müssen, haben wir, das Team von GAMESHIFT NRW, eine andere Darstellungsweise gewählt. Diese macht deutlich, dass Bedürfnisse auch unabhängig voneinander erfüllen werden können. Zudem haben wir das ursprüngliche Modell auf Mediennutzung bezogen und so erweitert, dass sowohl wichtige Bedürfnisse als auch Gefahren, die bei der Mediennutzung aufkommen können, betrachtet werden.
Die verschiedenen Mediennutzungstypen basieren zudem unter anderem auf Befragungen, die wir im Frühjahr 2024 mit Eltern, Berzugspersonen, Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen sowie Schüler*innen durchgeführt und ausgewertet haben. Zusätzlich haben wir weiterführende Quellen wie z.B. die JIM-Studie 2023 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs) sowie Qualifizierungen von Gamer*innen-Typen von NewZoo verwendet.
Finde passende Materialien
Taschengeld-Planer – Gaming Edition
In digitalen Medien, wie Games und Social Media Plattformen, gibt es unterschiedliche Mechanismen, die dafür verwendet werden, um Kinder und Jugendliche auf unterschiedliche Weise unter Druck setzen. Unser Taschengeld-Planer hilft Kindern und Jugendlichen, einen Überblick über ihre Ausgaben in Games zu bekommen und diese Mechanismen zu hinterfragen.
Digitale Mediennutzung und Gesundheit
Was ist Medien- oder Gamingsucht? Gibt es einen Unterschied zu Abhängigkeit? Und ab wann musst du dir bei deinem Kind tatsächlich die Frage stellen, ob es einfach gerade gern und viel zockt, oder ob eine Sucht oder Abhängigkeit vorliegt?
Casual Gamer*in: Tipps und Beispielfragen, um Gaming besser zu verstehen und zu begleiten
Dein Kind ist Casual Gamer*in? Du möchtest mehr über dein Kind und sein Hobby erfahren und es unterstützen? Oft hilft ein Gespräch! Und wie dieses Gespräch aussehen kann, zeigen wir euch mit diesem Material.
Digitale Medien – aber sicher!
Bei dir zuhause gibt es sicher auch oft Fragen zur Nutzung technischer Geräte. Wir haben für dich hilfreiche Materialien zusammengestellt, die dir Entscheidungshilfen bei der Nutzung technischer Geräte liefern und dich dabei unterstützen können, Geräte und Apps sicher für dein Kind einzustellen.
Risiken und Gefahren von Gaming und Social Media Nutzung
Digitale Mediennutzung wie Gaming und Social Media gehört zum Alltag und Leben deines Kindes dazu! Damit du selbst besser einschätzen kannst, welche Games oder Apps harmlos sind und auf welche Weise sie angemessen genutzt werden können, gibt es hier ein paar Hintergrundinfos für dich.
Digitale Medien: Nutzungstagebuch für die ganze Familie
Digitale Medien werden in deiner Familie immer wichtiger. Eventuell gibt es Unsicherheiten oder Streit wegen der Nutzung dieser Medien bei euch zu Hause? Reden kann helfen! Am Anfang von jedem guten Gespräch steht aus unserer Sicht ein gemeinsames Nachdenken.